Lachen ist die beste Medizin, sagt der Volksmund. Ein eigener Wissenschaftszweig – die Gelotologie – beschäftigt sich umfassend damit und kann durch Studien belegen, wie richtig diese Aussage ist.Lachen hat einen anregenden Einfluss auf das Herz-Kreislauf-System, auf das Verdauungssystem, sowie auf die Muskulatur des Rumpfes und der Mimik. Die Atmung wird aktiviert und die Lungenkapazität erhöht. Es kommt zu einer vermehrten Aufnahme von Sauerstoff. Regelmäßiges Lachen senkt langfristig den Blutdruck und die Herzfrequenz und es regt die Cholesterin-Produktion an. Lachen stärkt das Immunsystem, aktiviert die Selbstheilungskräfte, verbessert die Aufmerksamkeit sowie die Lernfähigkeit und es dämpft das Schmerzempfinden. Lachen fördert den Rückgang von seelischen Störungen wie z.B. Angst, Depressionen und Schlafstörungen, denn es kann einen positiven Einfluss auf die Gedankenwelt, die Psyche und die sozialen Beziehungen haben.
gefunden bei: Harald-Alexander Korp: „Am Ende ist nicht Schluss mit Lustig – Humor angesichts von Sterben und Tod“
- Lachen ist rhythmisches, schnelles Atmen. Nase und Mund weiten sich. Es kann mehr Luft eingeatmet werden, das Blut wird mit Sauerstoff versorgt. Durch An- und Entspannen beim Lachen wird das Zwerchfell in intensive Schwingungen versetzt und massiert die Organe. Im Yoga gilt die Zwerchfellatmung als Basis für gesundes, langes Leben, denn es beruhigt Körper und Geist.
- Lachen kann verdammt laut sein. Die Stimmbänder beginnen zu schwingen, ein typisches, stakkatoartiges Lachgeräusch entsteht. Lachmelodie, Lachlaute und Veränderungen der Tonhöhe werden unbewusst gesteuert.
- Lachen hilft beim Abnehmen und beim Muskelaufbau, ist sozusagen Joggen auf der Stelle. Wer sich dabei vor Lachen kugelt, bei dem werden im Gesicht etwa 20 und im ganzem Körper etwa 80 Muskeln der 656 Muskeln aktiviert. Am aktivsten ist dabei das bereits erwähnte Zwerchfell, einer der größten Muskeln unseres Körpers. Es reagiert mit krampfartigen Kontraktionen, die schmerzhaft sein und zu Muskelkater im Bauch führen können. Auch am Kopf passiert einiges: Die Lachmuskulatur wird angespannt, insbesondere der Jochbeinmuskel und der Augenringmuskel. Hinzu kommt der tiefer liegende Teil des breiten Halsmuskels, der den Mundwinkel zur Seite drückt. Beim Lachen kann man sich sogar in die Hose pinkeln. Im Gegensatz zu den angespannten Muskeln erschlaffen andere, z.B. die Blasenmuskulatur. Unter Umständen kippen wir vor Lachen nach vorne, weil sich Beinmuskeln entspannen. Der Muskeltonus ist noch ist noch bis zu einer dreiviertel Stunde nach dem Lachen erniedrigt, der Körper entspannter.
- Sie wollen sich gegen einen Herzinfarkt wappnen? Dann loslachen! Die Pulsfrequenz steigt, die Durchblutung wird angeregt. Nach dem Lachen nimmt der Herzschlag ab. Die Muskulatur der Arterien entspannt sich. Der Durchmesser bestimmter Gefäße erweitert sich um 30 bis 50%, der Blutdruck sinkt. Damit schützt Lachen vor Herzinfarkt.
- Wie alt sind Sie? So alt wie Ihre Gefäße. Lachen repariert die Gefäß-Innenwände. Die Veränderung ist vergleichbar mit dem Nutzen von aerobischen Übungen oder dem Einsatz von Cholesterin-Senkern. Die Gefäß-Innenwand spielt eine maßgebliche Rolle beim Entstehen der Arteriosklerose oder der Aterienverhärtung. Es ist also möglich, dass regelmäßiges Lachen als Bestandteil eines gesunden Lebensstils Herzkrankheiten vorbeugen kann.
- Lachen stärkt die Kraft der Lungen. Durch das intensive Atmen wird mehr Sauerstoff aufgenommen, das Blut wird belüftet. Durch die schnelle Atmung transportiert die Lunge drei- bis viermal so viel Sauerstoff wie normal.
- Lachen belohnt! Das Belohnungssystem wird aktiviert, was zu euphorischen Glücksgefühlen führen kann. Die Neurotransmitter Dopamin (Glückshormon, das zur Antriebssteigerung führt) und Serotonin (reguliert den Tonus der Blutgefäße) werden vermehrt ausgeschüttet. Außerdem erhöht sich die Endorphinkonzentration, also die Konzentration körpereigener, schmerzstillender Opiate, die die Wirkung von Dopamin verstärken.
- Lachen erhöht die Schmerztoleranz, Schmerzen werden als schwächer wahrgenommen. Durch Ablenkung, Anstieg von Endorphinen, Entspannung der Muskel verändert sich das Schmerzempfinden.
- Nie mehr Schnupfen? Das wäre wohl zu viel verlangt. Aber immerhin steigen bei lachenden Personen die Blutwerte von Gamma-Interferon, Killer-Zellen, T-Lymphozyten und Ummunglobulinen (Antikörper). Die Immunabwehr wird verstärkt. Dafür muss mindestens 15-30 Minuten intensiv gelacht werden.
- Stresshormone im Blut nehmen ab durch Aktivierung des vegetativen Nervensystems. Nach dem Anschauen eines lustigen Films sinken die Stresshormone Cortisol und Adrenalin um 37-70%. Ebenso reduziert sich der Botenstoff Chromogranin A, der vor allem dann vom Nebennierenmark ausgeschüttet wird, wenn unser vegetatives Nervensystem durch psychische Belastung in Aufruhr gerät. Lachen wirkt dem offenbar entgegen.
- Lachen kann wie Kuscheln sein. Beim Lachen erhöht sich das Kuschelhormon Oxytocin, das für vermehrte Empathiefähigkeit, insbesondere bei Männern sorgt.
- Lachen massiert die inneren Organe und regt das Verauungssystem an.
- Das Durchschütteln des Körpers beim Lachen weckt Emotionen. Glücksgefühle können geweckt werden, aber es kann eben auch Trauer aufsteigen. Wir sind also nicht nur glücklich weil wir lachen, sondern wir lachen auch, weil wir glücklich sind.
Quelle: Harald-Alexander Korp: „Am Ende ist nicht Schluss mit Lustig – Humor angesichts von Sterben und Tod“